Wer als Unternehmensberater am Markt sichtbar werden will, braucht eine prägnante Marke mit hohem Wiedererkennungswert und einem klaren Profil. Alexander Schmid hat als „Der Vereinfacher“ genau das geschafft: Eine starke Marke aufzubauen, die den Markenkern bereits im Markennamen trägt. Wie und warum erklärt er im Interview, das ich beim Beachcamp 2017 in St. Peter-Ording mit ihm geführt habe.
Alexander, du hast eine spannende Marke auf den Markt gebracht. Du bist als Unternehmensberater tätig und trittst unter dem Label „Der Vereinfacher“ auf. Wie bist du auf diesen Markennamen gekommen?
Bei der Tätigkeit mit meinen Klienten ist mir aufgefallen, dass Kunden immer ein Ergebnis kaufen. Der Weg, wie ich dahin komme, ist eigentlich sekundär. Daraufhin habe ich mich gefragt, was ist eigentlich das Ergebnis meiner Arbeit? Das Vereinfachen von Arbeitsabläufen und von Organisationsstrukturen. Damit war es naheliegend zu sagen, ich nenne mich auch so.
„Einfach“ ist auch das Erscheinungsbild deiner Marke: Du hast ein typografisches Logo ohne komplexe grafische Gestaltung. Dazu hast du verschiedene Icons mit denen du arbeitest.
Genau, das war eine ganz bewusste Entscheidung. Das „V“ in Form eines Siegels steht für „Vereinfacher“. Die anderen Buchstaben sind dann später dazugekommen, als ich mein Portfolio erweitert habe.
Wie sieht dein Portfolio heute aus?
Die Beratung, das Vereinfachen von Abläufen und Strukturen in Unternehmen ist mein Kerngeschäft und bildet die Dachmarke. Daneben habe ich einen Salon gestartet als Gesprächsplattform – dieses Format hat in Wien eine lange Tradition. Dort lade ich Leute ein, die ein bestimmtes Thema möglichst einfach erklären und es gibt die Möglichkeit auch gleich Fragen zu stellen. Das dritte schon lebende Standbein ist „Die Edition“. Darunter fallen alle schriftlichen Veröffentlichungen: Ich schreibe gerade an meinem zweiten Buch und habe auch schon zwei Ebooks publiziert. Im Aufbau ist noch der „Campus“, den ich nutzen möchte, um meine Philosophie zu vermitteln und Menschen im Vereinfachen zu trainieren. Letztlich ist das Hilfe zur Selbsthilfe. Und das „Atelier“ ist ein Workshop-Format mit echtem Werkstattcharakter, bei dem Unternehmer kreative Prozesse starten und ausprobieren können. Dabei bin ich dann mehr Moderator oder Ermöglicher.
Aus Markensicht hast du mit „Der Vereinfacher“ eine sehr prägnante Marke geschaffen – der Markenkern steckt bereits im Namen. Wie sind denn deine persönlichen Erfahrungen damit, wie reagieren die Leute auf deine Marke?
Die Marke bleibt auf jeden Fall hängen. Die meisten Leute versuchen gleich Assoziationen herzustellen oder fragen nach, was das bedeutet. Damit ist der erste wichtige Schritt getan, weil man sofort im Gespräch ist. Der Markenname ist also ein super Anknüpfungspunkt. Das bedeutet Aufmerksamkeit und Wiedererkennungswert sind extrem hoch – was mir natürlich zugute kommt.
Wie bist du mit deiner Marke gestartet? Hast du dir vorab einen Plan zurechtgelegt, wie du die Marke bekannt machen willst?
Ein ganz konkreter Plan wäre sicher zu weit gegriffen. Aber ich habe natürlich eine Philosophie Dazu habe ich mir andere Unternehmen als Vorlage genommen und geschaut: Wie machen die das? Das habe ich versucht auf mich zu übertragen. Aber immer unter der Prämisse, dass es klar und einfach sein muss. Dazu gehört auch zu sagen „Das mache ich jetzt nicht!“ Das gute daran ist, dass man dadurch auch seine Ressourcen viel besser einteilen kann. Vereinfachung ist also auch intern ein wichtiges Thema.
Was ist für dich die größte Herausforderung bei der Entwicklung deiner Marke?
Ich achte auf eine strenge Fokussierung meiner Marke. Es muss einen roten Faden geben, der sich durchzieht. Je mehr ich als Einzelunternehmer nach außen transportiere, was ich alles kann, desto weniger glaubwürdig wird es. Deswegen versuche ich ganz klare Assoziationen mit mir und meinem Unternehmen zu schaffen. Ansonsten verschwimmt das in der Wahrnehmung nach außen.
Welchen Tipp kannst du anderen Einzelunternehmen für ihre Marke mit auf den Weg geben?
Das Wichtigste ist, dass man über sich selbst Bescheid weiß: Was mache ich und warum mache ich das? Was ist der Zweck meines Unternehmens? Und damit ist nicht Geld verdienen gemeint. Die Antworten auf diese Fragen sollte man – egal ob allein oder mit externer Hilfe – möglichst auf den Punkt formulieren können. Wenn man das geschafft hat, hat man ein gutes Fundament geschaffen, für alles, was danach kommt. Dann kann sich auch mal das Portfolio aufgrund von neuen Technologien oder Kundenwünsche verändern. Aber ohne einen Markenkern, der gleich bleibt, geht es nicht. Den muss man von Anfang an möglichst gut definiert haben.
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